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Geschichte unserer Schule

Hier kann man in den Fotoalben der alten Homepage stöbern

Man schrieb das Jahr 1856. Gespannt erwarteten die Bürger Schrobenhausens die Ankunft von fünf Maria-Ward-Schwestern aus Augsburg, damals Englische Fräulein genannt. Denn endlich war ein lang gehegter Wunsch in Erfügllung gegangen. Den Mädchen sollte, getrennt von den Knaben, eine eigene Schulbildung zuteil werden, um sie vor “Verrohung” zu schützen. Noch ich August des gleichen Jahres hatte der Magistrat der Stadt an das Institut der Englischen Fräulein in Augsburg ein Schreiben geschickt und um eine endgültige Entscheidung gebeten.

Inhalt des Magistratsschreibens:

An das verehrliche Institut der Englischen Fräulein in Augsburg

Nachdem bis jetzt wegen Übernahme der hiesigen weiblichen Schule eine Nachricht nicht eingetroffen ist, so bittet man in möglichster Bälde alsfallsigen Aufschluss erteilen zu wollen. In aller Verehrung – der Bürgermeister – 14. August 1856

Nun war eine Abordnung der Stadt, bestehend aus Bürgermeister, Stadtpfarrer, Kaplan und Schulinspektor, schon nach Aichach vorausgeeilt, um die Schwestern zu begrüßen und sie nach Schrobenhausen zu begleiten. Dicht stand die Menge, als die Kutsche vorfuhr. So musste der Kutscher die Schwestern gleich hinter dem Stadttor aussteigen lassen, da er nicht bis zu ihrer neuen Wirkungsstätte in der Hauptstraße Nr. 89, heute Lenbachstraße 22, vordringen konnte. Dieses Gebäude war als Schule und Wohnhaus für die Schwestern vorgesehen. Bereits 1822 hatte Franz Joseph Lenbach, Stadtmaurermeister und Vater des Malerfürsten Lenbach, es zur Schule umgebaut. In späterer Zeit diente es als Berufsschule, Städtische Oberrealschule und Heimatmuseum. Heute beherbergt es die Volkshochschule.

“Überall Noth und Mangel”
Auf den begeisterten Empfang durch die Bürger folgte aber bald eine Ernüchterung über die Bedingungen, welche die Schwestern vorfanden. Ein Rundgang durch das Haus war für sie nicht ermutigend. Es gab zwar Bänke und tische in den Klassenzimmern, aber sonst keine Lehrmittel. Die Wohnräume waren kaum möbliert, die Küche karg ausgestattet. Der Vorrat im Keller beschränkte sich auf einige Eier, etwas Mehl und zwei Krautköpfe.
Am Morgen des 4. November 1856 fanden der feierliche Gottesidenst und die Einweihung der Schule statt. Viele Bürger und 324 Werktags- und Feiertagsschülerinnen waren gekommen, um der Schlüsselübergabe durch den Bürgermeister beizuwohnen. Dennoch heißt es in der Chronik: “Überall Noth und Mangel. Wir beteten zur lieben Himmelsmutter und zum heiligen Josef”.


Die Schwestern erfuhren jedoch bald, dass sie nicht umsonst alle Opfer auf sich genommen hatten. Denn die Wissbegier der Mädchen war enorm. Standen sie doch schon am nächsten Tag vor der Türe und auf die erstaunte Frage, was sie so früh schon wollten, gab es eine eindeutige Antwort: “Wir woll’n in d’Schul'”.
Und es waren nicht wenige, die in die Schule wollten. Alleine die erste Klasse zählte siebzig Schülerinnen. Die Unterrichtszeit war von 8:00 bis 10:00 Uhr und von 12:00 bis 14:00 Uhr, uns schon ab 11:00 Uhr warteten die Mädchen wieder auf die Schwestern, so wird es in der Hauschronik berichtet.
Zu den Volksschülerinnen kamen noch die Feiertagsschülerinnen, Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren, die am Sonntag den Unterricht besuchten, sodass die Schwestern 1857 insgesamt 34 Volks- und Feiertagsschülerinnen unterrichteten.















Der Klosterkindergarten

Bereits 1864 wurde auch eine Kleinkinderbewahranstalt gegründet, später wurde daraus der “Kindergarten des Englischen Instituts”, besser bekannt als “Klosterkindergarten”. Über 100 Jahre war er der einzige in Stadt und Umgebung.

Abriss und Neubau 2002 – 2005